Stifterportrait

Ältere Menschen im Blick

Die Wahrung der Würde im Alter ist dem Ehepaar Jutta Ramin und Dr. Christian Krause ein besonderes Anliegen. Ihre Stiftung Seniorenhilfe widmet sich diesem Zweck.

„Wir sind dankbar, dass es uns gutgeht. Das ist alles andere als selbstverständlich und wir wissen, dass andere Menschen weniger Glück haben.“ So beantworten Jutta Ramin und Dr. Christian Krause nach kurzer Überlegung die Frage, warum sie sich entschlossen haben, eine Stiftung zu gründen. In erster Linie richtet sich ihre Aufmerksamkeit auf die älteren Mitbürgerinnen und -bürger.

Folgerichtig bezweckt ihre Stiftung Seniorenhilfe „die Beschaffung und Weiterleitung von Mitteln zur Förderung und Unterstützung von Senioren. Es sollen insbesondere Initiativen gefördert werden, die zur dauerhaften Verbesserung der Lebensumstände und zur Wahrung der Würde beitragen. Im Rahmen eines respektvollen Umgangs zählen dazu Maßnahmen gegen Armut und Einsamkeit im Alter“.

Mit der Skigymnastik fing alles an

Das Ehepaar, das sich im Jahre 2000 während der Skigymnastik der Schwimm- und Sportfreunde Bonn (SSF) kennengelernt hatte, weiß zu würdigen, dass insbesondere ihre Mütter im wahrlich hohen Alter „gut versorgt waren“. Die in Dorsten aufgewachsene Jutta Ramin erinnert sich: „Meiner Mutter, die ihren Ehemann früh verloren hat, ging es wirklich gut.“ Agnes Ramin erreichte das stolze Alter von 101 Jahren. Und das nach einem erfüllten Leben.

Ihr Mann Lutz Ramin hatte unmittelbar nach dem Krieg auf einem Trümmergrundstück in Köln ohne Kapital sein erstes Porzellan- und Kunstgewerbegeschäft eröffnet. Mit seiner späteren Frau Agnes verlegte er dieses nach Gladbeck und schließlich nach Dorsten. Mit großem Engagement und harter Arbeit führten sie das Geschäft gemeinsam zum Erfolg.

Jutta Ramin, die selbst als Diplom-Kauffrau im Bankenbereich wirkte und ihr Mann, der unter anderem im Kernforschungszentrum Karlsruhe und beim Bundesamt für Strahlenschutz in Salzgitter und Bonn aktiv gewesene Mineraloge Dr. Christian Krause, verraten: „Wir wollten unsere Verhältnisse ordnen.“ Das Erbe und eigenes Vermögen fließen in ihre Stiftung.

Heimat Bonn

Bonn ist für das Stifterehepaar zur Heimat geworden, nachdem sie jeweils aus beruflichen Gründen in die Bundesstadt gezogen waren. Inzwischen sind beide mehrfach ehrenamtlich engagiert.

Das Glück finden sie in den gemeinsamen Interessen und Hobbies. Skilaufen, mit Vorliebe im österreichischen Dorfgastein, nennen die beiden als erstes. Daheim besucht die 1952 geborene Stifterin gerne die „Mukkibude“ und hält sich mit Walken fit, während ihr Ehemann (geboren 1955) jedes Wochenende auf seiner fünf Kilometer langen Joggingrunde („Unabhängig vom Wetter“) im Kottenforst anzutreffen ist.

Ein Leben mit Musik

Doch auch die Musik nimmt eine bedeutende Rolle in ihrem Leben ein. Schon als Kind liebte Jutta Ramin ihr Klavier, erhielt Unterricht. Der „Musikfaden“ riss im Berufsleben, doch im Ruhestand nahm sie ihn wieder auf.

Dr. Christian Krause erfüllte sich mit dem Kauf eines Banjos kurz vor dem Ruhestand einen Jugendtraum. Er strahlt, wenn er sich daran erinnert, vor einem Musikgeschäft gestanden zu haben, dieses Instrument bestaunt und schließlich erworben zu haben. Schmunzelnd erwähnt er: „Es ist kein einfaches Instrument. Es ist mühsam, aber ich freue mich, wenn ich ein Stück kann.“

Lesen und Lernen

Ähnliches denkt er möglicherweise auch ab und zu, wenn er Russisch in einem Volkshochschulkurs lernt. „Das ist eine völlig andere Sprachwelt und ist daher auch deutlich schwieriger“, gesteht er. Er kennt den Vergleich. Schließlich stehen auch Englisch, Französisch und Italienisch auf seinem „Studienplan“. Dem Italienischen widmet sich auch Jutta Ramin im Volkshochschulkurs. Im Urlaub kommt ihnen das Training zugute. Schließlich zählt Italien zu ihren gemeinsamen Lieblingsreisezielen. Im Gepäck befindet sich dann stets ein gutes Buch. Für sie gerne ein anspruchsvoller Roman, für ihn auch schon einmal etwas Philosophisches oder Historisches.

Wie überhaupt Lesen ihren Alltag bereichert. Und wenn es die tägliche Zeitungslektüre ist. „Aber auf Papier“, betonen sie. Apropos Alltag. Ihr gemeinsames Engagement in „ihrer“ Pfarre Sankt Petrus in Bonn bedeutet ihnen viel, ebenso wie ihm seine Mitgliedschaft it in katholischen deutschen Studentenverbindungen (CV) in Münster und Magdeburg und im CV-Zirkel Bonn. Die katholische Prägung äußert sich auch in ihren Vorstellungen von Haltungen und Werten. Zivilcourage, Mut, Wissen, Toleranz und Mitgefühl zählen sie voller Überzeugung dazu.